Heimat

Heimat

Heimat

Heimat ist etwas Wunderbares. Eine Heimat zu haben ist nicht selbstverständlich.

In diesen Zeiten aber bekommt der Begriff Heimat etwas Nationalistisches, etwas Engstirniges, etwas Feindliches. Heimat wird zu einem Anspruch für wenige. Einem Anspruch für Deutsche. Mir schnürt es die Kehle zu, wenn ich die Parolen von den Ewiggestrigen höre. Auch weil die Ewiggestrigen von sich behaupten, dass sie ein Sprachrohr für die gesamte deutsche Gesellschaft seien. Sie behaupten, dass durch sie man endlich wieder sagen dürfe, was man denke. Dass durch sie man endlich wieder handeln könne.

Es sind nicht nur ein paar alte, verstaubte Nazis, die so reden. Nein, diejenigen, die uns glauben machen wollen, nur uns stünde Heimat zu, kommen aus allen Schichten. Sie gaukeln uns eine Situation vor, als würden wir in einem totalitären Staat leben. Und sie finden ihresgleichen… 20 Prozent für die AfD bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern. 14 Prozent im weltoffenen, multikulturellen Berlin. Absurd! Wir leben in einem Land mit einer freiheitlichen und demokratischen Grundordnung. Mit Pressefreiheit und Meinungsfreiheit. Jedem bleibt es unbenommen sich zu äußern, sich an dieser Gesellschaft zu beteiligen und zu gestalten. Für diese Heimat. Für unsere Heimat. Die hoffentlich auch zur Heimat wird von all denen, die aus Krisen- und Kriegsgebieten nach Deutschland kommen.

 

„Ich bin dankbar dafür, in Sicherheit und Frieden zu leben.“

 

Gestern Abend habe ich in den Nachrichten einen Jungen gesehen, der seine Beine bei einem Bombenhagel in Aleppo verloren hat. Mühsam kämpfte er sich voran an Krücken und auf Prothesen. Dieser Junge ist traumatisiert für den Rest seines Lebens. Angesichts solcher Kriegsverbrechen und deren Opfern von Wirtschaftsflüchtlingen, von Schmarotzern, von uns Deutschen als den wahren Opfern der Flüchtlingskrise zu sprechen, das macht mich fassungslos. Ja, es gibt auch die, die einfach nur besser leben wollen. Oder ein besseres Leben für ihre Kinder suchen. Wer kann es ihnen verdenken. Wollen wir das nicht alle? Und wer sind wir, darüber zu richten, was wem in diesem Leben zusteht oder nicht. Ich jedenfalls bin glücklich darüber, dass ich und meine Familie in einer solchen Heimat leben können. Frei und ohne Angst. Und dass ich dafür nicht in einem Schlauchboot Hunderte Kilometer flüchten muss. Dafür bin ich dankbar.

Ihre

Elisabeth Scharfenberg

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