Tschüss Ponyhof!

Tschüss Ponyhof!

Tschüss Ponyhof!

Warum nur fällt es uns immer wieder im Leben so schwer, Ross und Reiter zu nennen? Klar und deutlich zu sagen, was wir wollen oder eben nicht? Wie oft eiern wir rum, bleiben im Ungefähren, wollen nicht anecken, wollen die Nette sein… Deutlich zu werden ist manchmal unbequem – für mich selbst oder auch für mein Gegenüber. Es heißt ja so schön: „Das Leben ist kein Ponyhof!“ Stimmt – leider. Ponyhofidylle wäre doch so viel bequemer.

Während meiner Reise im Februar nach Japan habe ich eine Form von Höflichkeit kennengelernt, in der Konfrontation kaum möglich ist. Immer freundlich, immer ruhig. Dinge werden nicht auf den Punkt gebracht, alles wird umschrieben. Kein „Ja“ und erst recht kein „Nein“, sondern immer ein entschiedenes „Vielleicht“. Nie habe ich wirklich konkrete Antworten bekommen und Konflikte wurden sofort im Weichspülgang entschärft. Für mich eine neue Erfahrung.

Während meiner elf Jahre im Bundestag habe ich gelernt, dass Konflikte und unterschiedliche Meinungen etwas ganz Normales und nichts Persönliches sind. Habe gelernt, Politisches von Privatem zu trennen, auch wenn das gelegentlich nicht so einfach ist. Sachliche Auseinandersetzungen gehören hier zum Alltag. Schwierig wird es, wenn Emotionen mit ins Spiel kommen. Und da beginnt dann auch die Gratwanderung. Da komme ich an die Außengrenzen meines persönlichen Ponyhofes. Doch auch wenn es mir hin und wieder richtig schwer fällt, dann ehrlich zu sein, bin ich es. Spreche Dinge an, schildere meinen Eindruck und mein Gefühl. Es wird mit jedem Satz leichter und fühlt sich auch leichter an. Und befreit. Und dann denke ich “Tschüss Ponyhof – eine Herde Wildpferde ist viel spannender!“

Wie steht es mit Ihrem Ponyhof?

Ihre

Elisabeth Scharfenberg

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