Mit E-Bike übern Berg

Radfahren hält fit

Mit E-Bike übern Berg

Seit einigen Jahren fahre ich regelmäßig Fahrrad. Längere Touren, die auch ein bisschen Kondition brauchen. Da musste ich sehr schnell lernen, dass fit sein keine Altersfrage ist. Es verging keine Radtour, bei der mich nicht eine Truppe Rentner auf ziemlich hochgerüsteten Rennrädern überholte, milde grüßte und an mir vorüberzog. Ich dachte dann immer: Das gibt es doch nicht! Die Jungs sind 30 Jahre älter als Du und fit wie ein Turnschuh! Wie machen die das?

Ich habe dann weiter geschnauft und gestrampelt und sehr verbissen geschaut– und mir zu meinem 50. Geburtstag ein E-Bike gewünscht. Der Hintergedanke war: Nun pack ich die Steigungen im Fichtelgebirge auch endlich mal ganz entspannt. Mein E-Bike schaut aus wie ein Hollandrad. Wenig sportlich und eher altbacken. Das passt zu meinem Radfahrstil, fand ich. Als gebürtige Hessin aus dem Rhein-Main-Gebiet bin ich auf handtuchflache Strecken geeicht. Da ist jede noch so kleine Steigung – und von denen gibt es hier in Oberfranken sehr, sehr viele – eine große Herausforderung für mich.

Doch sieht man mich weiterhin am Berg schnaufen und strampeln. Wenn ich gemeinsam mit meinem Mann auf Fahrradtour gehe, dann bleibt das E-Bike zuhause. Zu groß ist da die Schmach mit meinem elektrischen Hollandrad. Meine Kondition ist mittlerweile durchaus passabel.

Neuerdings überholen mich wieder die alten Herren und auch Damen. Nun auf aufgerüsteten E-Bikes. Auch diejenigen, denen die Steigungen genauso wie mir immer zu krass waren, sind nun sehr flott unterwegs. Erst hört man nichts, dann ein Surren und dann folgt ein ungeduldiges Klingeln. „Bitte den Weg frei machen!“. Rentnerinnen und Rentner auf E-Bikes haben die Radwege erobert. Und das ist gut so. Ich freue mich, dass es diese kraftvolle Unterstützung gibt und wirklich in jedem Lebensalter traumhafte Radtouren möglich sind. Bewegung und Fitness sind eine wunderbare Prävention, besonders auch im Alter. Manchmal, wenn es dunkel ist, dann hole ich mein E-Hollandrad raus und fahre eine Runde. Ich grinse bei jeder Steigung und denke: So fühlt sich Wellness-Radfahren an. Und die Freiheit, noch ganz lange auf Radtouren nicht verzichten zu müssen.

Wie geht es Ihnen?

Ihre

Elisabeth Scharfenberg

 

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