Navi durchs Leben

Navi durchs Leben

Navi durchs Leben

Kürzlich waren wir unterwegs und natürlich nutzten wir ein Navigationsgerät, das uns durch die Verkehrsfluten lotste. Das intelligente Gerät meldete uns Staus und Verkehrsbeeinträchtigungen rechtzeitig. Und dann bot es uns bessere Alternativrouten an.

„Achtung, in 150 km ist Ihre Route beeinträchtigt. Wünschen Sie eine Routenkorrektur?“

Schlaues Kerlchen, dachte ich da. Und: Wäre so ein Navi für unsere Lebenswege nicht auch ungemein praktisch? „Achtung, in zwei Wochen wird es kritisch. Wünschen Sie eine Korrektur?“ Hört sich erst mal sehr verlockend an. Ich denke, es hätte sicherlich Wege in meinem Leben gegeben, die ich mir so erspart hätte. Wege, bei denen ich gesagt hätte: „Ja liebes Navi – ich wende an der nächstmöglichen Stelle! Dankeschön…“ Aber ist es gut, immer die Route ohne Hindernisse zu nehmen? Bequem ist es sicher. Dennoch, hätte ich das gemacht, dann hätte ich auch wunderbare Aussichtspunkte in meinem Leben verpasst. Aussichtspunkte, die ich nur über holprige und steinige Feldwege erreicht habe. Die Fahrt auf meiner dreispurigen Lebensautobahn hätte mir da sicher die Fahrtzeit verkürzt, vielleicht auch erleichtert – aber mich auch um Situationen gebracht, die ich nicht missen möchte. Ich hab dann geschmunzelt, bei der Vorstellung einfach das nächste Lebensziel einzugeben und irgendwann kommt die Meldung: „Sie haben Ihr Ziel erreicht!“

Aber auch ein Navi macht ja am Ende des Tages nur Routenangebote – auswählen müssen wir die Wege zu unseren Zielen – im Leben und auf der Straße – selbst.

Würden Sie sich so ein Navi wünschen?

Ihre

Elisabeth Scharfenberg

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